„…wünsche Ihnen immer das richtige Händchen bei der Landwirtschaft, aber ich glaube, wir sind auf dem besten Wege, die Leute schätzen und lieben gute Lebensmittel“, sagt Herr Lafer und Frau Klöckner erwidert: „Wir sind alle im gleichen Boot, die Bauern und die Verbraucher. Dies klingt am Ende der Sendung wie Hohn, wenn man das Billigfleisch vom Discounter gesehen hat.
Eine Werbesendung auf der Plattform von Bild.de und von Kaufland gesponsert, die den Titel Kochen mit Lafer trägt, wurde am Sonntag übertragen. Was hier in der Öffentlichkeit besonders Wellen schlägt, ist die Tatsache, dass seitens des Ministeriums und Frau Klöckner so unbedarft, beinahe kindlich naiv, vorgegangen wurde. Und dies nach dem Fauxpas der Ministerin mit Nestlè. Wenn sich Regierungsmitglieder für offensichtliche Werbemaßnahmen einspannen lassen, ist das mehr als bedenklich.
Der eigentliche Eklat aus unserer Sicht, der uns bewog, darüber zu berichten, ist die, man muss es leider so nennen, verlogene Art und Weise, wie hier vorgegangen wurde. Man kann doch nicht Regionalität und Nachhaltigkeit predigen und anschließend abgepackten Salat (Die Ministerin: „Ist der schon gewaschen?“) sowie billigstes Hackfleisch der Tierhaltungsstufe 1 beim Discounter kaufen.
Es sollte ein 3-Gänge-Menü für 4 Personen gekocht werden, ohne das Budget von 25 EUR zu überschreiten. Man hätte besser höherwertigere Lebensmittel eingekauft, anstatt Billigfleisch zu verarbeiten. Solch eine Werbesendung mit der Ministerin, mit solch einer Botschaft, geht gar nicht. Frau Klöckner erwiderte, ihr sei das Sponsoring über Kaufland nicht bekannt gewesen. Selbst wenn das stimmt, muss man ihrer Mannschaft, dem ganzen Ministerium die Note 5 oder auch 6 ausstellen, dass sie ihr Zugpferd ohne vernünftige Recherche und Vorbereitung in eine solche Sendung lassen.
Wer soll denn das Gerede von Nachhaltigkeit und Unterstützung unserer Bauern und handwerklich arbeitenden Metzgern in der Region ernst nehmen, wenn derart schlechte Zeichen gesetzt werden? Schon klar, der Personenkreis, der finanziell und auch sonst eventuell weit unten angekommen ist, dem ist das sicherlich egal, Hauptsache satt, ansonsten ist diese Signalwirkung eine völlig verfehlte.
Bei unseren regiowelt-Metzgern haben wir auch für solche Zwecke die Spartüte bereits vor 20 Jahren eingeführt, ein gutes Angebot von vernünftig produzierten Lebensmitteln mit wechselnden Angeboten. Wer wenig Geld zur Verfügung hat, soll und darf sich nicht genötigt fühlen, gegen seine Überzeugung auf Billigfleisch angewiesen zu sein.
Und ganz nebenbei bemerkt, dass diese Livesendung in Zeiten von Corona ohne Mundschutzmaske und Einhaltung der Abstandsregelung produziert wurde, lässt vermuten, dass die Maskenpflicht nicht für jeden zu gelten scheint und ist ebenfalls keine kluge Botschaft.
Warum so bekannte Köche wie Lafer für jeden Konzern die Beine breit machen müssen, wenn jener nur zahlt, ist auch fragwürdig wie bedauerlich. Solche Sendungen mit derlei Botschaften können wir von regiowelt nur aufs Schärfste verurteilen.
Unterstützen Sie nicht nur in Zeiten von Corona, sondern generell ihre regionalen Metzger, Bäcker und Buchhändler und freuen Sie sich an einer gesund wachsenden Region, an der Sie selber teilhaben. So kommt man auch mal zu netten Gesprächen und erfährt Vieles in seinem Umfeld, das Amazon und Co. niemals bieten können. Man integriert sich und ist nicht allein!!!
Und zu guter Letzt werden wir gern den Beweis antreten, dass man weder ein berühmter TV-Koch sein muss, noch sonst Spezialkenntnisse nötig sind, um ein gesundes Essen für eine 4-köpfige Familie auf den Tisch zu bringen, das zudem noch günstig ist und nicht auf Fleisch verzichten muss. Denn mit Billighackfleisch und abgepacktem Salat ist dies weder ein Kunststück noch günstig, sondern nur billig, auch bei guter Absicht und wohlwollender Betrachtung.
Darüber hinaus liebe Leser und treue Mitglieder der regiowelt-Gemeinschaft, bleiben Sie gesund!